Zum Spiel Deutschland – USA erwarten wir zum Public Viewing und zum WM-Talk im Brauhaus am Bock diesmal … :
– FRANK SCHAEFER – Beim 1.FC Köln hat er aktuell als Leiter des Nachwuchs-Leistungszentrums eine wichtige Aufgabe. Als Cheftrainer des 1.FC Köln schaffte er in der Saison 2010/2011 etwas, was zuvor nur der Trainerlegende Hennes Weisweiler gelungen war. Unter seiner Leitung gewannen die „Geißböcke“ nämlich sieben Erstliga-Heimspiele hintereinander, darunter auch der 3:2 Sieg gegen Bayern München, nach 0:2 Rückstand. Mit den Augen des lizenzierten DFB Fußball-Lehrers wird er sich das Spiel gegen die USA anschauen und seine Schlüsse ziehen.
CHRISTIAN SPRENGER – Der Sportjournalist hat bereits in vielen Funktionen rund um den Fußball Erfahrungen gesammelt. Für Premiere war er 14 Jahre tätig, hat als Fieldreporter alle Größen des deutschen Fußballs am Spielfeldrand interviewt. Insbesondere das erste, mittlerweile legendäre Interview des jungen Lukas Podolski (hier) ist dabei in Erinnerung geblieben. Bei vier Fußballweltmeisterschaften (94-06) hat er journalistisch mitgewirkt und ist auch heute u.a. für SKY in Sachen Fußball unterwegs. Auf seine wie immer klaren Worte freuen wir uns.
Vor dem Spiel und in der Halbzeit wird über das Spiel diskutiert.
Im hochrandvollen Biergarten des Bergisch Gladbacher Brauhauses „Am Bock“ war die Siegesfeierbereitschaft deutlich zu spüren und auch die WM-Talk Experten Erich Rutemöller und Marco Wiefel von SKY waren sich im Vorgespräch sicher, das die deutsche Elf dieses Spiel für sich entscheiden kann.
Es kam anders, Ghana zeigte sich in diesem Spiel von seiner besten Seite, die deutsche Elf beeindruckte hauptsächlich durch ihren Willen, dieses Spiel trotz Rückstand nicht verloren zu geben und gleicht dank dem seit gestern zur WM-Legende (15 WM Tore) aufgestiegenen Miro Klose noch zum 2:2 aus.
Erich Rutemöller, der während der 90 Minuten auf der Talkbühne leidenschaftlich das Spiel kommentierte („Nein, keine hohen Bälle“ oder „Was ist denn das für ein Abspiel“) und agierte, als sei er wieder auf der Trainerbank, zeigte sich in seiner ersten Reaktion ein wenig enttäuscht, es wäre „mehr drin“ gewesen. „Aber das Gute ist, wir haben gezeigt, dass wir trotz Rückstand immer zurückkommen können“ fügte der ehemalige DFB-Cheftrainerausbilder noch hinzu, der übrigens die Taktik des Bundestrainers nicht in Frage stellte: „Die generelle Taktik war OK, es sind individuelle Dinge, die eine Rolle spielen. Wenn man die Fehler von Lahm und Mustafi bei den Gegentoren sieht, hat das mit Mannschaftstaktik ja nichts zu tun.“
Auch SKY-Reporter Marco Wiefel fand, das es ein vollkommen korrektes Ergebnis war. Er setzte sich kritisch mit der Gesamtleistung der deutschen Elf auseinander: „Deutschland hatte den Sieg aufgrund der vielen individuellen Fehler nicht verdient. Es war ein wenig erschreckend, wie wenig Zugriff man vor allem in der Rückwärtsbewegung hatte, auch das Zweikampfverhalten war nicht optimal“ bilanzierte der Medienexperte.
Auf die Frage, ob Philipp Lahm enttäuscht habe, gab Rutemöller zu bedenken, das Lahm nun einmal durch seine bisher zumeist guten Leistungen „uns alle verwöhnt habe.“ Der ehemalige Nationaltrainer des Iran fügte aber auch an, das Lahm sich im Mittelfeld ja angeblich wohl fühle, „… aber da hat er heute mal ein schlechteres Spiel geliefert. Das wird er selbst aber wissen und er wird sich auch steigern.“
Einig waren sich beide Experten, das die deutsche Bank zu Hoffnungen berechtigt. „Wir haben ja immer gesagt, wir brauchen die Leute auf der Bank, das hat sich heute bestätigt“ meinte Rutemöller und auch Wiefel konstatierte, das die Wechsel positiv waren und gezeigt haben „dass man auf Rückstände reagieren kann.“
Insgesamt gingen die Leute im Brauhaus Am Bock dank des Rekordtors von Klose und des letztendlich nicht verlorenen Spiels dennoch zügig zur WM-Feier über. „Es ist nichts passiert, der Gruppensieg ist weiter möglich so der allgemeine Tenor.“
Dennoch wird sich das DFB-Team steigern müssen, beim nächsten WM-Talk zum USA-Spiel im Brauhaus „Am Bock“ werden Frank Schaefer (Ex-1.FC Köln Trainer) und der freie Journalist Christian Sprenger (u.a. SKY) die Analyse vornehmen. Man darf gespannt sein.
Erich Rutemöller, Ralf Friedrichs und Marco Wiefel diskutieren
Die Experten Hannes Linßen und Willi Breuer sind sich sicher: Jogi Löw hat taktisch alles richtig gemacht.
Im Bergisch Gladbacher Brauhaus Am Bock stieß der Geräuschpegel um 18:12 Uhr in Tinnitus-fördernde Bereiche. Thomas Müller hatte beim WM-Auftaktspiel gegen Portugal einen Andreas-Brehme-Gedächtnis Elfmeter verwandelt (die identische Ecke wie 1990 im Endspiel gegen Argentinien) und der picke-packe volle Public-Viewing Bereich ging herrlich steil. Die deutsche Elf und ihre Zuschauer und damit ein ganzes Land waren bei der WM in Brasilien nun endgültig angekommen (siehe Video).
Die vor Ort befindlichen Experten wie Hannes Linßen, Ex-Sportdirektor 1.FC Köln sowie Willi Breuer, Cheftrainer der Damenteams des 1.FC Köln sowie Förderer des Nationalspielers Lukas Podolski seit der C-Jugend, staunten nicht schlecht, wie sehr die DFB-Auswahl den Portugiesen mit Weltstar Christiano Ronaldo einheizten. Mit 4:0 endete das Spiel, die Experten suchten nach Erklärungen für diese Sause.
„Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet“ bekannte der zuvor eher skeptische Hannes Linßen und lobte im gleichen Atemzug die Taktik des Bundestrainers Jogi Löw. „Die Taktik, mit vier Innenverteidigern zu spielen hat für Sicherheit und Stabilität gesorgt.“ Auch Mesut Özil hatte es dem Ex-Profi (423 Einsätze als Spieler in erster und zweiter Liga) angetan. „Das Festhalten an Özil hat sich bezahlt gemacht, den fand ich richtig gut.“
Berechtigte Zuversicht der Talker …
Auch Mario Götze kam beim langjährigen Trainer weg, wenn auch mit Einschränkungen. „Für seine Verhältnisse hat er eher ein durchschnittliches Spiel gemacht, aber an der spielentscheidenden Szene war er beteiligt. Wenn er mit dem Ball am Fuß in den Strafraum geht, ist er kaum vom Ball zu trennen, er wurde klar gefoult, Elfmeter, drin und ab da war Deutschland die bessere Mannschaft.„
Willi Breuer wies zusätzlich noch auf die Maßnahme der von Löw aufgestellten drei Mittelfeldspieler hin. „Das hat die Räume zugemacht, es gab ein entsprechend schnelles Umschaltspiel nach vorne, die Torchancen wurden konsequent genutzt. Das alles hat die Portugiesen sehr überrascht.“ Letztlich konstatierte Breuer, dass die Mannschaft sich selbst, aber auch nach außen ein deutliches Zeichen gesetzt habe. „Mit der deutschen Mannschaft wird bei dieser WM zu rechnen sein“ äußerte er zufrieden.
In Hinsicht auf das Ghana-Spiel ist Linßen optimistisch, das die deutsche Elf nun viel Zuversicht mitnimmt. Aufgefallen war ihm, das viele Spieler mit dem Klima zu kämpfen hatten, aber „das Wissen aus dem Portugal Spiel wird ihnen helfen, damit umzugehen.“ Willi Breuer erwartet eher einen defensiv agierenden Gegner aus Ghana, die er die Mannschaft mit der besten Qualität vom afrikanischen Kontinent bezeichnete. „Vielleicht bringt Jogi Löw sogar noch den ein- oder anderen neuen Spieler, die aber alle in der Lage sein sollten, die Leistung aus dem Portugal Spiel zu wiederholen. Dann sieht es gut aus für die Gruppe.“
Im Brauhaus Am Bock wurde noch lange gefeiert. Die nächsten WM-Spiele können kommen. Gegen Ghana wird es sicher wieder voll uns es kommt ein Experte, der selbst ein WM-Finale auf der Bank erlebte. Erich Rutemöller gehörte 2002 zum DFB-Trainerstab. Der langjährige Chef-Trainerausbilder des DFB kann seine Erfahrungen einbringen. Vielleicht lautet seine Empfehlung für das Spiel gegen die Afrikaner ja: Mach et, Deutschland!
In diesem Video sind die Aussagen in einer längeren Version zu verfolgen:
Bald ist es soweit, der WM-Talk im Brauhaus „Am Bock“ wird die Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft begleiten.
Mit Diskussionen vor, während und nach den Spielen werden Gäste aus dem Bereich des Fußballs und der Medien die WM-Auftritte von „Jogis Jungs“ diskutieren und analysieren.