
Ratlosigkeit in hässlichen Trikots (Bild: Rainer Dahmen/KSTA)
Wie erklärt man das unerklärliche? Wie kann eine Mannschaft, die eine Woche zuvor noch Werder Bremen mit 3:0 aus dem Stadion schoss, dabei sehr ansehnlichen Fußball bot, nun ihrerseits in St. Pauli mit 0:3 untergehen? Verlieren kann man, aber mit 3:30 Torschüssen? Gegen St. Pauli? Da gehen einem wahrlich die Argumente aus.
Sicher, die Hintermannschaft war ohne Geromel und Mohamad arg dezimiert, mit Makino musste ein neuer Spieler eingebaut werden und auch ein Christian Eichner hat im Normalfall in der Innenverteidigung wenig zu suchen. Dass ein Fabrice Ehret sich als linker Außenverteidiger etwa so wohl wühlt wie Arnold Schwarzenegger beim klassischen Ballett weiß man auch nicht erst seit gestern. Auch ein Andrézinho hat nun sämtliche Zweifel an seiner Erstligauntauglichkeit beeindruckend widerlegen können und wird daher aktiven Bundesligafußball wohl nur noch auf Playstation genießen dürfen.
Das alles darf aber keine Erklärung sein, für diesen blutarmen, leidenschaftslosen Auftritt im Stadion an der Reeperbahn. Die Mannschaft hat im Kollektiv versagt, die Abwehr ein Hühnerhaufen (wobei Hühner Nutztiere sind und der FC am Samstag reichlich unnütz agierte), das Mittelfeld im Gedanken wohl schon auf dem Reeperbahnbummel und einen Angriff hat man gar nicht mehr ausmachen können. Lediglich Torwart Rensing nutzte das Paulianer Torschusstraining unter Wettbewerbsbedingungen zu einer Art Rechtfertigung für seine Verpflichtung. Immerhin, diese positive Erkenntnis bleibt: Der 1.FC Köln spielt ab 2011 wieder MIT Torwart!
Ansonsten jedoch bestätigte der Rest-1.FC Köln das seit mittlerweile Urzeiten gängige FC-Schema. Einem durchaus positiven Auftritt folgt automatisch der gnadenlose und schmerzhafte Rückschritt. Die Fans kennen es mittlerweile nicht mehr anders, dennoch hatten sie – wie immer in den letzten Dekaden – DIE HOFFNUNG, dass es diesmal anders kommt. Aber wieder einmal wurde diese Hoffnung – von IHR lebt dieser Club – brutal enttäuscht.
Dabei wusste man doch ganz genau, was einen im Freudenhaus der Liga erwartet. Oder hat man vergessen, dass dort der Rasen in jedem Spiel mindestens dreimal umgepflügt wird? Das dort eine Leidenschaft entfacht wird, die die Gastgeber zwar manchmal etwas kopflos, jedoch immer vorwärts marschieren lässt. Dies alles musste jedem Spieler und jedem Verantwortlichen bekannt sein. Wieso aber wurde diese Leidenschaft und der Kampf nicht angenommen? Dies ist und bleibt ein Rätsel, man kann es sich wohl nur damit erklären, das einige Spieler der Meinung waren, nach einem 3:0 gegen Werder Bremen könne man einen solch angeblich limitierten Gegner „ausspielen“ … da braucht man ja selbst nicht ans Limit zu gehen,
Wie gesagt, dies ist nur eine Annahme, denn erklären kann man diese „Leistung“ des 1.FC Köln wohl nicht!
Was bleibt?
Wie immer … die niemals sterbende HOFFNUNG das es besser wird, … irgendwann!
Ach ja, der nächste Gegner heißt Bayern München …